
Wie kann die Stromversorgung mit erneuerbaren Energien funktionieren?
Prof. Dr. Dierk Bauknecht
Universität Freiburg, Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen
Die erneuerbaren Energien sind die umweltfreundlichste Form der Stromerzeugung, die uns zur Verfügung steht. Ihre Kosten sind zudem in den letzten Jahren deutlich gesunken und konkurrenzfähig geworden. Entsprechend besteht das politische Ziel, sie weiter bis auf 100% der Stromversorgung auszubauen. Dafür reicht es jedoch nicht, fossile Kraftwerke durch erneuerbare zu ersetzen. Denn erneuerbare Energien haben eine Reihe von Eigenschaften, die eine weitergehende Anpassung des Strom- und Energiesystems erfordern. Das betrifft das Strommarktdesign, das Stromnetz, die Nutzung von Flexibilität zum Beispiel auch auf Verbrauchsseite, die zentrale oder dezentrale Auslegung des Stromsystems sowie die zunehmende Elektrifizierung. In diesem Vortrag werden diese Herausforderungen vorgestellt und Lösungsansätze diskutiert.

Der Wald im Klimawandel was n/tun?
Prof. Dr. Ulrich Kohnle
Universität Freiburg, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Badem-Württemberg
Die Beziehungen zwischen Wald und Klimawandel werden von zwei grundlegend unterschiedlichen Aspekten charakterisiert: einerseits entziehen Bäume der Atmosphäre beim Holzwachstum klimaschädliches Kohlendioxid und können so zum Klimaschutz beitragen. Andererseits leiden Wälder unter den Veränderungen und sind damit gleichzeitig auch Opfer des Klimawandels.
Der Vortrag geht dazu auf Grundlagen des Baumwachstums ein: Wie funktioniert Photosynthese, wie wird Holz gebildet und wie wachsen ganze Bäume? Einen Schwerpunkt bilden Überlegungen, wie sich der anhaltende Klimawandel zukünftig wohl auf unsere Baumarten und Wälder auswirken könnte und welche Möglichkeiten für sinnvolle Maßnahmen zur Stabilisierung und Anpassung bestehen.

Auf Pilz gebaut - nachhaltiges Bauen im 21. Jahrhundert
Prof. Dr. Dirk Hebel
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Professur für nachhaltiges Bauen
Die Weltbevölkerung wächst seit Jahrzehnten und gleichzeitig steigt der wirtschaftliche Wohlstand. Beide Entwicklungen führen zu einem zunehmenden Druck auf unsere natürliche Umwelt, unser Klima und unsere Ressourcen. Der weitaus größte Teil unserer zum Bau verwendeten Materialien wird z. Zt. aus der Erdkruste entnommen, benutzt und dann entsorgt. Sie werden im wahrsten Sinne des Wortes konsumiert und nicht aus natürlichen oder technischen Kreisläufen ausgeliehen. Dieser lineare, von fossilen Energieträgern angefeuerte Ansatz hat tiefgreifende Konsequenzen für unseren Planeten. Die gebaute Umwelt muss daher begriffen werden als temporäre Lagerstätte von Rohstoffen in einem endlosen Kreislaufsystem - ein radikaler Paradigmenwechsel wäre nötig. Wir müssen vermehrt eine Verlagerung hin zum regenerativen Anbau, zur Zucht und Kultivierung von Ressourcen und Baumaterialien anstreben, anstatt uns weiterhin auf endliche Vorkommen zu verlassen. Diese Prozesse müssen von erneuerbaren Energien angetrieben werden, die Emissionsfrage muss im Vordergrund stehen, vor allem bei Baugenehmigungen und Förderinstrumenten.

Der Wert von Biodiversität für die Menschen und die Biodiversitätskrise
Prof. Dr. Johannes Steidle
Universität Hohenheim, Vorstand Kompetenzzentrum Biodiversität und integrative Taxonomie (KomBioTa)
Der Begriff “Biodiversität“ ist in aller Munde und die Biodiversitätskrise wird als eine der großen Bedrohungen der Zukunft bezeichnet. Doch nur wenige wissen, worum es sich bei Biodiversität eigentlich genau handelt. In dem Vortrag soll der Begriff Biodiversität definiert werden. Es wird dargestellt, warum Biodiversität für unsere Zukunft so wichtig ist, es werden die Hauptbedrohungsfaktoren der Biodiversität behandelt und es wird darauf eingegangen, was wir zur Rettung der Biodiversität tun können.

Wasserstoff – Energieträger für eine nachhaltige Zukunft
Prof. Dr. Ralf Wörner
Professor für Fahrzeugtechnik in der Automobilwirtschaft
Leiter Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität
Das 21´te Jahrhundert bildet den Wendepunkt in der Bewertung fossiler Energieträger auf unsere Umwelt. Im Rahmen internationaler Vereinbarungen wird ein Weg in die Substitution fossiler Energieträger durch sog. regenerative Quellen vorgezeichnet. Es stellt sich die Frage nach der Rolle des Energieträgers Wasserstoff und dessen Derivaten im Vergleich zu weiteren diskutierten Energiequellen (elektrischer Strom, biogene Energieträger, synthetische Kraftstoffe u.v.m). Im Rahmen des Vortrages „Wasserstoffe – Energieträger für eine nachhaltige Zukunft?“ soll eine Einordnung der kurz- und mittelfristigen Rolle des Energieträgers Wasserstoff ermöglicht werden, sowie Anwendungsfelder in allen Sektoren (Energieerzeugung, Gebäude- und Industriesektor, Verkehrswesen, Agrar- und Abfallwirtschaft) beispielhaft erörtert werden. Anschließend wird aus den entstehenden Energiebedarfen und ökonomischen Zwängen eine Schlussfolgerung notwendiger internationaler Lieferbeziehungen zur Diskussion gestellt.

China und die Bedrohung für den Westen
Seit Jahren wird in den Medien, aber auch in der Wissenschaft, intensiv darüber debattiert, ob China nach einer neuen Weltordnung strebt, und wie diese aussehen sollte. Die gängigen Narrative zeichnen dabei das Bild eines autokratischen Staates, der - gemeinsam mit Russland - den „Westen“ in die Schranken weisen und den politischen Autoritarismus weltweit etablieren will. Diese Sicht auf China greift zu kurz und verfälscht sogar das Anliegen des Landes, die gegenwärtige internationale Ordnung zu verändern und damit der eigenen weltpolitischen Bedeutung mehr Gewicht zu verleihen. Der Vortrag zeichnet die großen Linien der chinesischen Außenpolitik unter Xi Jinping nach und bemüht sich um eine Klärung des Begriffs der „multipolaren Weltordnung“, die China anstrebt. Er fragt auch danach, welche Konsequenzen eine solche neue Weltordnung für den „Westen“ hat und inwiefern dieser bereits heute dazu gezwungen ist, sich auf die veränderten internationalen Kräfteverhältnisse einzustellen.

Klimawandel und Extremwetter – Ursachen, Auswirkungen, Handlungsoptionen
Mit dem fortschreitenden, vom Menschen verursachten Klimawandel nehmen bereits jetzt Extremwetterereignisse weltweit und in Deutschland an Häufigkeit, Intensität und Andauer zu. Beispiele für Südwestdeutschland sind Hitzewellen, Dürre und extreme stündliche und tägliche Niederschlagssummen.
Mit Blick auf diese Ereignisse erläutert der Vortrag die meteorologischen Ursachen und den Beitrag des Klimawandels sowie die in den nächsten Jahren zu erwartenden Trends und Auswirkungen. Anschließend werden persönliche und gesellschaftliche Handlungsoptionen aufgezeigt.

Lebenserhaltungssysteme: Wie können wir auf dem Mars überleben
Seit mehr als 23 Jahren leben Menschen ununterbrochen außerhalb unseres Planeten auf der internationalen Raumstation. In den kommenden Jahren werden wir erleben, wie Menschen zum Mond zurückkehren. Aber können wir noch weiter gehen? Um eines Tages auf dem Mars leben zu können, brauchen wir ein Lebenserhaltungssystem, das in der Lage ist, alle Ressourcen, die wir zum Überleben brauchen, nachhaltig bereitzustellen: Sauerstoff, Wasser und Nahrung. Wie wird dies heute auf der Internationalen Raumstation bewerkstelligt? Können wir die gleichen Technologien für weitere und längere Missionen nutzen? Woran wird derzeit geforscht und was können wir für die Zukunft erwarten?